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Stützpunkt Agger-Dorf
Stand 21.05.2013
Als Beispiel für einen größeren Infanteriestützpunkt soll hier der Stützpunkt Agger dienen. Die Stützpunkte längs der dänischen Westküste waren Eckpfeiler für die '1. Linie', die sich längs der Küste entlangzog und bildeten quasi das Rückgrat der infanteristischen Verteidigung. |
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Als Gefechtsstand dieser mit 80-300 Mann belegten Widerstandszentren diente oft ein R 610. Die Besatzung von Agger belief sich auf 252 Mann, zzgl. 8 Mann einer Flugwache (der Luftwaffe unterstellt) und im Januar 1945 noch 8 Mann einer zivilen Baufirma.
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Für die Feindbeobachtung wurden, wesentlich häufiger als in anderen Regionen des Atlantikwalls, die Typen R 665 oder R 666 verwendet.
An Festungswaffen sind bei größeren Stützpunkten Maschinengranatwerfer M 19 mit dem Kaliber 5 cm in R 633
eingebaut, in diesem Fall ein Panzerturm der Kodierung 424 P01. |
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In Zusammenarbeit mit 6-Schartentürmen sollten die M 19 als Steilfeuerwaffe den Angreifer aus der Deckung hinaustreiben, damit er sich dem Feuer aus 6-Schartentürmen auszusetzen hatte. |
Auch in Dänemark wurde der Regelbau 600 (Unterstand für 6 Mann mit Munitionsraum und Bettung für 5 cm Kampfwagenkanone) eingesetzt. |
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Der Stützpunktbesatzung gönnte man, im Gegensatz zu vielen französischen Stützpunkten, vollfestungsmäßig ausgeführte Unterstände. Dominierend dabei ist der R 622 (für 20 Mann), aber auch sämtliche andere Baumuster, sogar Typen für den Vorderhang, kamen zum Einsatz.
Typisch für Dänemark ist die Installation von betonierten Regenrinnen über Lüftungs- und Türöffnungen, um ein Eindringen von Wasser zu verhindern. Auch andere Konstruktionen findet man für den gleichen Zweck. Hier in Agger ist der Beton bereits beim Guß aufwendig halbkreisförmig um diese Öffnungen ausgespart worden.
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Neben den vollfestungsmäßigen Bauwerken gibt es in jedem Stützpunkt auch immer noch Reste von feldmäßig oder verstärkt feldmäßigen Bauwerken zu sehen. |
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Je nach Gesamterhaltungsgrad läßt sich noch das eine oder andere Detail eines Stützpunktes entdecken. In Agger waren dies der noch vorhandene Lager-/Exerzierplatz, Teile des Bahnhofes für die Schmalspurbahn und deren rollendes Material. |
Passiv wurden die Stützpunkte durch Infanteriehindernisse, Panzergräben oder Höckerlinienteilstücke geschützt.
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Oft genug wurden aber auch vorhandene Wassergräben in die
Verteidigung mit einbezogen.
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Zur Vertiefung:
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