Deutsches Atlantikwall-Archiv

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Westwall - Relikte

Stand 01.12.2020

Im Gegensatz zum Atlantikwall, der an vielen Stellen von örtlichen Vereinigungen oder auch öffentlichen Stellen (nur im Ausland!) als Denkmal geschützt wird, fristen die Reste des Westwalls ein kümmerliches Dasein bis zu ihrem Ende durch die Abrißbirne des Bundesvermögensamtes. Weniges ist hier unter Denkmalschutz gestellt, einige wenige Museen (deren Öffnungszeiten und Kontaktadressen in unserem DAWA Sonderband 16 - Militärmuseen in Deutschland - nachzulesen sind) halten die Erinnerung wach, mehr oder weniger gut durch die öffentliche Hand unterstützt.

Heute gibt es - regional unterschiedlich - noch mehr oder weniger gut erhaltene und mehr oder weniger viele Anlagen zu sehen. In NRW beispielsweise schreitet die Bunkerbeseitigung so zügig voran, daß bald nichts mehr vom Westwall zu finden sein wird. Vielleicht noch hier und da ein Höckerhindernis, welches zu schützen sich Landschafts- und Naturschützer auf ihre Fahnen geschrieben haben, um die heutigen Öko-Nischen den gefiederten Freunden zu erhalten.

In der Schneeifel Die Höckerlinie in der Schneeifel

Mit den Unterseiten Dettenheim und Ettlinger Riegel als Beginn einer Reihe wollten wir nach und nach interessante Westwallreste schwerpunktmäßig aufzeigen. Mittlerweile wurden wir von einigen Westwall-Liebhabern gebeten, diese Seiten aus dem Netz zu nehmen, weil sie meinten, daß die deutsche Administration unsere Seiten als Anlaß oder sogar Ursache nehmen könnte, ein erhöhtes Gefährdungspotential für Besucher dieser Anlagen festzustellen. Die Folge wäre ein beschleunigter Abriß der noch erhaltenen Anlagen. Ob und inwieweit diese Sorgen berechtigt sind, können wir nicht nachprüfen. Im Interesse der heute noch existierenden Bauwerksreste kommen wir den Bitten unserer Forscherkollegen daher sicherheitshalber nach und haben alle Ortsbezeichnungen bzw. Detailangaben entfernt. Aus gleichem Grund werden bereits einstellfertig vorbereitete Seiten mit nichtmusealen Bauwerken bei Aachen, in der Eifel und im Saarland vorerst nicht veröffentlicht. Wir veröffentlichen immer wieder Artikel über erhaltene Bauwerke in unseren DAWA Nachrichten, die dann genauere Angaben enthalten und im speziellen Fall geben wir natürlich gerne auch persönlich Auskunft.

Ebenso bedenklich ist ein anderes Problem, auf das wir immer wieder hingewiesen werden: es mehren sich Einbrüche und mutwillige Beschädigungen in/an Westwallbunkern, die zu kleinen Museen ausgebaut wurden. Leider geschehen diese Dinge europaweit: es werden vom persönlichen Erinnerungsgegenstand bis zum kompletten Großexponat jedwede Dinge gestohlen, die (für einen Verkauf?) interessant erscheinen. Höckerlinie in der Schneeifel

Die Leidtragenden sind die vielen freiwillig Engagierten, Hobbyforscher und historisch Interessierten. Während die offiziellen Aktionen des Bundesvermögensamtes zumindest Unverständnis hervorrufen, kann man Dieben und Randalierern nur Abscheu entgegenbringen. Als zwangsläufige Folge müssen privat geführte Bunkermuseen zum Schutz gegen zwielichtige Individuen wie eine Festung verschlossen und geschützt werden – obwohl im Inneren nichts Wertvolles aufbewahrt wird. Mittlerweile werden alle bewegliche Gegenstände von den Besitzern nach einem Besuchstag sichergestellt und mitgenommen. Ein Einbruch macht keinen Sinn!

In Rheinland-Pfalz werden Bauwerke des Westwalls zwar auch beseitigt, aber noch stehen viele Ruinen in den Waldgebieten der Grenzregion.

Im Saarland haben Hobbyforscher die beste Möglichkeit, noch eine Vielzahl unterschiedlicher Regelbauten ungesprengt besichtigen zu können.

Einige davon, beispielweise im Raum Beckingen, werden von Privatleuten oder Vereinen gepflegt und können besichtigt werden. Nutzen Sie unseren DAWA Sonderband 16, um die Öffnungszeiten zu erfahren. Oft sind vereinbarte Besuche außerhalb dieser Zeiten möglich.

Ob das Loch wohl groß genug ist ...? HLK bei der Arbeit [Foto DSK]
Oft von Besuchern unbemerkt sind Reste des Westwalls, die man an dieser Stelle nicht vermutet. Bunkerzugang im Brückenkopf
Bunkerzugang im Brückenkopf So wurden beispielsweise Brückenbauwerke im Rahmen der LVZ (Luftverteidigungszone West) gesichert. Sie finden sich im Hunsrück an Stellen, wo man es gar nicht vermutet.
Wenn auch leergeräumt, sind diese Bauwerke immerhin noch intakt erhalten geblieben. Kampfraum für MG
R 519 des Westwallmuseums Bad Bergzabern [Foto GLR] In Bad Bergzabern gibt es ein für den Westwall einmaliges Artilleriemuseum (links ein Foto eines Schartenstandes des Typs R 516 aus den Zeiten vor dem musealen Ausbau) zu besichtigen.
Die Betreuung des Museums liegt in städtischer Hand (rechts ein aktuelles Foto). Alle Museumsleiter nach dem Gründer Hans Fuchsgruber wurden durch Stadtratsbeschluß ernannt. Hier kann man sich auch über weitere Anlagen in der Nähe kundig machen, beispielsweise über die Lage der Widerstandsnester bei Steinfeld (u.a. Höckerlinie). Weitere Infos über:

Internet: www.otterbachabschnitt.de

R 516 Artilleriemuseum Bad Bergzabern

Bei Dettenheim ist eine Gruppe von vier Regelbauten der 100er Serie gesprengt, aber noch identifizierbar erhalten geblieben. Die Westwall-Linie am Rhein entlang ab Karlsruhe bis Basel ist größtenteils bereits verschwunden. So wurden die letzten erhaltenen Anlagen im Karlsruher Rheinhafen ebenfalls vor einigen Jahren beseitigt. Die Trümmer im Wald nördlich von Karlsruhe sind dagegen noch sichtbar. 

Der Rhein nördlich von Karlsruhe R 102v im Wald nördlich Karlsruhe
R 32 Rußheim Der R 32 – ein Sanitätsunterstand – in Rußheim kann heute als Museum besichtigt werden.

Als Vorläufer des Westwalls kann der Ettlinger Riegel südlich von Karlsruhe angesehen werden. Dieser verläuft vom östlichen Rheinufer bis zu den Ausläufern der ersten Höhenzüge des Schwarzwaldes. Hier existieren sehr frühe Bauten, die noch vor dem Bau des Westwalls konstruiert worden sind (siehe hierzu unseren Bericht in den DAWA Nachrichten 38).

Weiter hinunter in Richtung Basel findet man hier und da noch Reste einzelner Widerstandsnester oder Flugabwehrbatterien. Eine Übersicht über noch zu besichtigende Reste haben wir in unseren DAWA Nachrichten 72 zusammengefaßt. Viel blieb nicht mehr übrig, aber immerhin genug, um den Entdeckergeist anzuspornen und bei Erdarbeiten, Waldrodungen oder einfach nur bei Spaziergängen im und am Schwarzwald genauer hinzusehen.

 

[Horst Garbe /B Waldkirch] Beseitigung einer Bunkerruine bei Sasbach

Fast den Abschluß des Westwalls bildet der Isteiner Klotz, ein "Maulwurfshügel" in der Rheinebene, der schon vor dem II. Weltkrieg zu einer Festung ausgebaut wurde und nach dem II. Weltkrieg in Teilen von der Bundeswehr genutzt wurde.

 

 

   

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Stand: 22. März 2023

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